UNSER JAHR 2024

RÜCKBLICK DER TIB – LEIBNIZ-INFORMATIONSZENTRUM TECHNIK UND NATURWISSENSCHAFTEN UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK
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LIEBE LESER:INNEN,

das Jahr 2024 war für die TIB ein Jahr voller spannender Entwicklungen. Ein besonderes Highlight war der Start unseres neuen Dienstes „ORKG Ask“. Das innovative Such- und Erkundungssystem beantwortet wissenschaftliche Fragen mit Hilfe Künstlicher Intelligenz (KI) und hilft Forschenden dabei, die wissenschaftlichen Beiträge zu finden, nach denen sie wirklich suchen. Das KI-Tool ist ein wichtiger Schritt, um Forschungsergebnisse transparenter und vergleichbarer sowie wissenschaftliches Wissen besser zugänglich zu machen.

 

Im Mai feierten wir die Wiedereröffnung des frisch sanierten Lesesaals Patente und Normen. Dort entstand ein moderner Lern- und Begegnungsort. Der historische Lesesaal im Marstallgebäude ist aber nicht nur ein Raum für konzentriertes Arbeiten, sondern bietet auch Platz für Veranstaltungen. Denn der Austausch mit der Gesellschaft und den wissenschaftlichen Gemeinschaften spielt für uns als TIB eine wichtige Rolle – ob vor Ort bei Konferenzen, Workshops oder Formaten wie dem Technik-Salon oder bei unserer rein virtuellen Konferenz #vBIB.

 

Ein großes Dankeschön gilt allen Mitarbeiter:innen und Partner:innen für ihre wertvollen Beiträge und ihr Engagement. Wir freuen uns darauf, im kommenden Jahr gemeinsam weiter an der Vision einer offenen und zugänglichen Wissenschaft zu arbeiten.

Ihr

Sören Auer / Direktor der TIB

SCHNELLEINSTIEG

TIB IST „HÜTERIN“ FÜR ELEKTRONISCHE ZEITSCHRIFTEN E-JOURNALS DER TIB KÜNFTIG IM KEEPER-REGISTER VERZEICHNET

Elektronische Zeitschriften, auch E-Journals genannt, sind in vielen wissenschaftlichen Disziplinen alltäglich und unverzichtbar. Elektronische Zeitschriften mit offenem Zugang (Open Access) sind sogar frei für alle Forschenden und Interessierten online verfügbar. Deshalb ist es wichtig, dass diese Zeitschriften auf Dauer zugänglich sind, selbst wenn Verlage schließen oder verlagseigene Plattformen eingestellt werden.

Die digitale Langzeitarchivierung der TIB ermöglicht die Nutzung und das Lesen der elektronischen Daten über viele Jahre hinweg: Sie hat die Aufgabe, die Eigenschaften der verschiedenen digitalen Formate zu erkennen, zu verstehen und Strategien für deren Erhalt zu entwickeln.

TIB und ISSN International Centre kooperieren

Als eine von 18 „Hüter:innen“ weltweit und die zweite in Deutschland, die mit dem ISSN International Centre kooperiert, weist die TIB ihre E-Journals in der Keepers Registry nach. Diese Plattform ermöglicht es Bibliotheken, Repositorien und Archiven, den Archivierungsstatus von Zeitschriften zu überprüfen.

Der digitale Bestand der TIB umfasst derzeit etwa 2.500 Zeitschriftentitel, einschließlich Wiley-Zeitschriften, für die die TIB für das DEAL-Konsortium die nationale Aufgabe der ‘Dark Archive‘-Archivierung übernommen hat.

 

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„Keepers bietet die einzigartige Möglichkeit, Langzeitarchivbestände institutionsübergreifend sichtbar zu machen, was auch für die Identifizierung von Archivierungslücken wichtig ist.“

Thomas Bähr, Leitung Bestandserhaltung und Langzeitarchivierung an der TIB.

„WEITER WISSEN. MIT UNS.“ GEMEINSAME KAMPAGNE GESTARTET: MEHR SICHTBARKEIT FÜR WISSENSCHAFTLICHE BIBLIOTHEKEN

Wissenschaftliche Bibliotheken sind der Motor für eine offene Wissenschaft und Gesellschaft. Sie versorgen Forschende, Lehrende und Studierende mit Forschungsdaten und -literatur, sie unterstützen Forschung, Lehre und Studium mit zeitgemäßen Diensten und Werkzeugen und betreiben oft eigene Forschung. Gleichzeitig unterstützen sie die Forschenden sowohl bei Fragen zu Publikationsformaten und -dienstleistungen als auch bei Fragen zu Urheberschaft und Nutzungsrechten.

Unter dem Motto „WEITER WISSEN. Mit uns.“ starten große wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland eine Kampagne, um ihre vielfältigen Leistungen sichtbarer zu machen. Diese sind unerlässlich für hochwertige Forschung und Wissenschaft.

 

Die TIB setzt sich schon seit vielen Jahren für Openness ein. Sie fördert beispielsweise offene Wissenschaft mit frei zugänglichen Publikationen und Forschungsdaten und entwickelt innovative Lösungen für die digitale Transformation.

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„Wissenschaftliche Bibliotheken sind viel mehr als reine Büchersammlungen. Sie sind Hüterinnen des Wissens, Schatzkammern kulturellen Erbes und dynamische Schnittstellen, die den Fortschritt in Forschung und Entwicklung vorantreiben.“

Prof. Dr. Sören Auer, Direktor der TIB

 

Die Kampagne „WEITER WISSEN. Mit uns.“ ist eine Initiative von 13 wissenschaftlichen Bibliotheken und dem Deutschen Bibliotheksverband, die die Vielfalt und Unverzichtbarkeit wissenschaftlicher Bibliotheken in einer sich ständig wandelnden Welt zeigt.

FÜR DEMOKRATIE UND MENSCHENWÜRDE TIB UNTERSTÜTZT ERKLÄRUNG DER LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT

Menschen in ganz Deutschland machen im Januar 2024 und den folgenden Wochen deutlich, dass Demokratie, Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit unverrückbare Werte unserer Gesellschaft sind. Die Gesellschaft zeigt, dass unsere Demokratie lebt und wehrhaft ist. Die Leibniz-Gemeinschaft steht an der Seite der Demonstrierenden und unterstützt den Protest nachdrücklich. Die Direktion der TIB schließt sich als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft dieser Erklärung uneingeschränkt an.

 

VIELFALT UND WELTOFFENHEIT LEBEN

An der TIB arbeiten 620 Mitarbeiter:innen aus 35 Nationen. Sie machen die TIB zu dem, was sie ist: Ein Ort der Vielfalt, an dem Menschen aus aller Welt gemeinsam nach Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit suchen. Diese Vielfalt bereichert das tägliche Miteinander. Diskriminierung, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit haben hier keinen Platz. Die TIB steht für Demokratie, Vielfalt, Weltoffenheit und einen respektvollen Umgang miteinander.

ERKLÄRUNG DER LEIBNIZ-GEMEINSCHAFT

„In der Leibniz-Gemeinschaft arbeiten wir gemeinsam an gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen, um Antworten auf die drängenden Probleme unserer Zeit zu finden. Mehr als 20.000 Mitarbeitende aus rund 130 Ländern und mit vielfältigen Zuwanderungsgeschichten widmen sich an den 96 Leibniz-Instituten einem breiten wissenschaftlichen Themenspektrum. Dies gelingt nur mit einer weltoffenen Haltung und einer Willkommenskultur für alle. Denn genauso wie die deutsche Gesamtgesellschaft gewinnen wir als Forschungsgemeinschaft unsere Stärke durch Pluralität und Diversität. Wir akzeptieren keinen Angriff auf den Kern unserer Verfassung und die Basis unseres Zusammenlebens. Mit dieser Erklärung und im täglichen Miteinander treten wir Diskriminierung, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit in unserem Land entschieden entgegen.“

PROF. DR. SÖREN AUER ZÄHLT ZU DEN EINFLUSSREICHSTEN KI-FORSCHERN FÜR BEDEUTENDE BEITRÄGE IM BEREICH KNOWLEDGE ENGINEERING AUSGEZEICHNET

 

TIB-Direktor und L3S-Mitglied Prof. Dr. Sören Auer steht für seine herausragenden Beiträge zwischen 2014 und 2023 im Bereich Knowledge Engineering auf Platz 33 der Liste „AI 2000 Most Influential Scholar Honorable Mention“.

Die „AI 2000 Most Influential Scholar Annual List“ hat sich zum Ziel gesetzt, 2.000 der weltweit führenden Forschenden auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz dieses Jahrzehnts (2020-2029) zu benennen.

Jedes Jahr werden die zehn besten Wissenschaftler:innen der verschiedenen Fachgebiete zu „AI 2000 Most Influential Scholars“ und die 11 bis 100 besten Wissenschaftler:innen zu „AI 2000 Most Influential Scholar Honorable Mention“ ernannt. Die im Jahr 2024 Ausgezeichneten gehören zu den einflussreichsten Wissenschaftler:innen, die zwischen 2014 und 2023 an den führenden Institutionen ihres jeweiligen Fachgebiets tätig waren.

TIB Direktor, Prof. Dr. Sören Auer

DREI FRAGEN AN … … MARGRET PLANK UND MATTI STÖHR ZUM TIB AV-PORTAL

Das TIB AV-Portal, das Videoportal der TIB, feiert im April 2024 sein 10-jähriges Jubiläum. Das ist für uns eine schöne Gelegenheit, um mit Margret Plank und Matti Stöhr über das Portal zu sprechen. Margret Plank ist als Leiterin des Labs Nicht-Textuelle Materialien von Anfang an für das TIB AV-Portal verantwortlich, Matti Stöhr begleitet es seit Mai 2020 als Community Manager.

Herzlichen Glückwunsch zu zehn Jahren TIB AV-Portal! Ein perfekter Anlass, um den Blick auf die Anfänge, die Gegenwart und auch die Zukunft des TIB AV-Portals zu werfen. Beginnen wir bei den Anfängen: Wie entstand die Idee zu einem Videoportal für die Wissenschaft und wie ging es danach weiter?

 

Margret Plank: Als wir 2010 anfingen, uns mit dem Thema Wissenschaftsfilm zu beschäftigen, war es unser Ziel, wissenschaftliche Videos besser zugänglich und nutzbar zu machen. Damals war schon klar, dass die TIB die Bestände des ehemaligen Instituts für Wissen und Medien – kurz IWF – übernehmen würde, also Bestände aus 100 Jahren Wissenschaftsfilm. Außerdem nahm die Produktion von wissenschaftlichen Videos in unterschiedlichen Formaten stark zu, sogar die NASA startete damals einen YouTube-Kanal.

Die Entwicklung unseres Portals zielte auf Benutzerfreundlichkeit und nutzte in der Frühphase Experteninterviews und Umfeldanalysen. Unsere Vision war ein Videoportal, das zusätzlich zu den Metadaten die gesprochene Sprache, Text und Bildinformationen indexiert: Damit wären Videos dann genauso gut durchsuchbar wie ein Volltext. Jedes Video sollte einen DOI (Digital Object Identifier) erhalten und sekundengenau zitierbar sein.

 

Bei der Umfeldanalyse stießen wir auf ein Projekt des Hasso-Plattner-Instituts, das gemeinsam mit den Firmen FlowWorks und Filmwerte an einem Videoportal für Filmarchive arbeitete. Wir haben uns dann zusammengetan und einen Prototyp erstellt, den wir mit der Firma Usability.de auf der CEBIT 2013 getestet haben. Das endgültige Produkt – das TIB AV-Portal – startete schließlich im April 2014 mit 2.000 Videos.

Matti Stöhr: In den Folgejahren nahm das TIB AV-Portal auf ganz vielen verschiedenen Ebenen eine – Vorsicht: Spoiler – als Erfolgsgeschichte zu wertende Entwicklung. Denn von vornherein war klar, dass sich die Plattform nicht auf die Speicherung und (innovative) Verfügbarmachung des historischen IWF-Filmerbestands beschränkt. Gezielt und teils kampagnenartig wurden und werden bis heute aktuelle wissenschaftliche Filme in voller Genrevielfalt aktiv und erfolgreich akquiriert: von Konferenzaufzeichnungen über Lehrfilme bis hin zu Video Abstracts.

Das war und ist nicht trivial, denn unser Credo ist die verbindliche, langfristige Klärung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten. Und das möglichst in Form offener Creative Commons-Lizenzierung. Zunehmend kamen, auch und gerade durch intensive Öffentlichkeits- und Communityarbeit, immer mehr wissenschaftliche Einrichtungen und einzelne Forschende mit ihren Videos auf uns zu. Mitte 2017 waren im Portal bereits 10.000 Videos, zwei Jahre später schon 20.000. Seit Ende 2022 sind nun weit über 40.000 Videos recherchier- und anschaubar und dank Open Data auch mehrheitlich umfangreich und flexibel nachnutzbar.

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10 Jahre TIB AV-Portal – 10 Jahre Wissenschaft im Videoformat

Ob unzählige Konferenzaufzeichnungen, beeindruckende Forscher:innenporträts, spannende Dokumentationen, Lehr- und Erklärfilme, Experimente oder Simulationen: Das TIB AV-Portal ist die zentrale, offene und vor allem nicht-kommerzielle Plattform zum zitierfähigen Finden, Nutzen und Publizieren wissenschaftlicher Videos. Der offizielle Start des Portals liegt nun schon mehr als zehn Jahre zurück: Am 29. April 2014 ging das TIB AV-Portal nach fast dreijähriger Entwicklungszeit online. Seitdem ist es stetig gewachsen, bei der Zahl der Videos genauso wie bei den Nutzungszahlen. Vor allem: Es wird seit Beginn kontinuierlich und dynamisch weiterentwickelt! 

 

Mehr zu Geschichte, Entwicklung und Perspektiven sowie zahlreiche Empfehlungen für Wissenschaftsvideos gibt es in unsere Blogreihe „10 Jahre TIB AV-Portal“.

→ Zur Blogreihe

WANDEL IN DER FORSCHUNG: OFFENE FORSCHUNGSINFORMATIONEN ALS STANDARD TIB UNTERZEICHNET „BARCELONA DECLARATION ON OPEN RESEARCH INFORMATION“

Offene Forschungsinformationen – das fordern die Erstunterzeichner:innen der „Barcelona Declaration on Open Research Information“, zu denen auch die TIB gehört. Sie setzen sich für einen Wandel beim Umgang und Zugang von Forschungsinformationen ein. Forschungsinformationen sind Metadaten über Forschungsaktivitäten von Wissenschaftler:innen, Einrichtungen und Projekten, über Konferenzen, Forschungsdaten und -software, wissenschaftliche Monographien und Zeitschriftenartikel.

Offene Forschungsinformationen für mehr Transparenz in der Wissenschaft

Die Erklärung betont den Wert öffentlich zugänglicher Forschungsinformation für die wissenschaftliche Gemeinschaft sowie für eine transparente und faire Bewertung ihrer Akteur:innen. Denn allzu oft basiert die Entscheidungsfindung in der Wissenschaft auf nicht frei verfügbaren Forschungsinformationen. Diese sind in Plattformen gewinnorientierter Anbieter eingeschlossen und ihre Nutzung und Wiederverwendung ist oft stark beschränkt. Es mangelt an Transparenz und Reproduzierbarkeit. Fehler, Lücken und Verzerrungen sind dort schwer aufzudecken und noch schwerer zu beheben. Entscheidungen über die Karrieren von Forscher:innen, über die Zukunft von Forschungsorganisationen und letztlich darüber, wie die Wissenschaft der gesamten Menschheit dient, hängen von diesen Forschungsinformationen ab.

Mehr als 40 wissenschaftliche Organisationen haben sich nun im Rahmen der „Barcelona Declaration on Open Research Information“ dazu verpflichtet, die Offenheit von Forschungsinformationen zur Norm zu machen. Offene Forschungsinformationen ermöglichen es, wissenschaftspolitische Entscheidungen auf der Grundlage transparenter Nachweise und umfassender Daten zu treffen. Sie ermöglichen, dass Informationen, die in Forschungsevaluierungen verwendet werden, für die Beurteilten zugänglich und überprüfbar sind. Und sie ermöglichen es, dass die weltweite Bewegung für eine offene Wissenschaft durch vollständig offene und transparente Informationen unterstützt wird.

Logo der "Barcelona Declaration"

DIE SELBSTVERPFLICHTUNGEN DER BARCELONA DECLARATION ON OPEN RESEARCH INFORMATION


Die Unterzeichner:innen der Barcelona-Erklärung über offene Forschungsinformationen gehen die folgenden Verpflichtungen ein:

  1. Wir werden Offenheit zum Standard für die von uns verwendeten und produzierten Forschungsinformationen machen.
  2. Wir werden mit Diensten und Systemen arbeiten, die offene Forschungsinformationen unterstützen und ermöglichen.
  3. Wir werden die Nachhaltigkeit von Infrastrukturen für offene Forschungsinformationen unterstützen.
  4. Wir werden kollektive Maßnahmen zur Beschleunigung des Übergangs zur Offenheit von Forschungsinformationen zu beschleunigen.

 

Zum vollständigen Text der Barcelona-Erklärung

KI-BASIERTER DIENST „ORKG ASK“ GESTARTET ANTWORTEN AUS 80 MILLIONEN WISSENSCHAFTLICHEN PUBLIKATIONEN

Zum 5-jährigen Bestehen des Open Research Knowledge Graph (ORKG) stellt die TIB im Mai 2024 den neuen Dienst ORKG Ask vor. Er nutzt das Potenzial aus der Kombination großer Sprachmodelle mit dem umfassenden ORKG-Wissensgraph, um wissenschaftliche Fragen direkt und effizient zu beantworten. Angetrieben von einem semantischen Suchsystem wird Wissen automatisch von Sprachmodellen extrahiert, um aktive Unterstützung bei der Beantwortung wissenschaftlicher Fragen zu bieten.

Wie ORKG Ask funktioniert

Forschende können ihre Frage ganz einfach unter https://ask.orkg.org in natürlicher Sprache eingeben und bekommen mithilfe Künstlicher Intelligenz eine Antwort, die aus relevanten wissenschaftlichen Artikeln zusammengestellt wird. Dank eines eingebauten Bibliographiemanagers kann ORKG Ask einfach in den Arbeitsprozess integriert werden. Die Anbindung an Wissensgraphen, spezifisch auch an den ORKG, erlaubt eine feinere Suche. ORKG Ask greift auf eine Datenbank mit 80 Millionen wissenschaftlichen Volltext-Publikationen zurück, um Forschenden, Akademiker:innen und der interessierten Öffentlichkeit Synthesen und Informationen zu Forschungsfragen zu liefern.

Mit ORKG Ask beginnt eine neue Ära der wissenschaftlichen Forschung. Durch die Integration von fortschrittlichen Sprachmodellen mit dem strukturierten und kontinuierlich erweiterten Wissensgraph des ORKG ermöglicht dieser Dienst eine schnelle und fundierte Beantwortung von Forschungsfragen über diverse wissenschaftliche Disziplinen hinweg. Dies stellt einen signifikanten Fortschritt dar, der die Art und Weise, wie akademische Informationen abgefragt und analysiert werden, grundlegend verändert.

„Mit ORKG Ask setzen wir einen neuen Standard für den Zugang zu und die Analyse von wissenschaftlichen Informationen. Dieses Tool wird nicht nur die Forschungslandschaft bereichern, sondern auch dazu beitragen, die Grenzen des Möglichen in der Wissenschaft zu erweitern“, so Prof. Dr. Sören Auer, Direktor der TIB und Leiter des ORKG-Teams, zum Start des Dienstes.

Die Entwicklung des ORKG wird an der TIB in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen und Initiativen wie dem Forschungszentrum L3S an der Leibniz Universität Hannover, der Allianz EULiST European Universities Linking Society and Technology, der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI), dem Europäischen Forschungsrat (ERC), der Leibniz-Gemeinschaft und der European Open Science Cloud (EOSC) vorangetrieben.

→ Zu ORKG Ask

Über den Open Research Knowledge Graph

Der Open Research Knowledge Graph (ORKG) ist ein Dienst, der darauf abzielt, die Art und Weise, wie wissenschaftliche Erkenntnisse geteilt und genutzt werden, zu revolutionieren. Durch die Schaffung eines strukturierten, durchsuchbaren Wissensgraphen macht der ORKG wissenschaftliche Informationen zugänglicher und nutzbarer für die globale Forschungsgemeinschaft.

MEHR ARBEITSPLÄTZE: WIEDERERÖFFNUNG DES LESESAALS „PATENTE UND NORMEN“ NACH DER SANIERUNG GIBT ES 84 ARBEITSPLÄTZE IN DEM HISTORISCHEN LESESAAL

Nach mehrjährigen Umbau- und Sanierungsarbeiten öffnet der Lesesaal „Patente und Normen“ im Marstallgebäude am TIB-Standort Technik/Naturwissenschaften im Juni 2024 seine Türen wieder für die Benutzung – montags bis freitags von 9 bis 16.30 Uhr.

84 Arbeitsplätze im Marstallgebäude

Als Lernraum bietet der historische Lesesaal nun 84 Arbeitsplätze (vor der Sanierung waren es 25). Damit sind dann 502 der insgesamt 1.828 Arbeitsplätze der TIB am beliebten Standort Technik/Naturwissenschaften. Neben den Arbeitsplätzen im Mittelschiff des Lesesaals mit der historischen Gewölbedecke gibt es außerdem einen Auskunftsplatz, Kopier- und Druckmöglichkeiten sowie Garderobenfächer, die in den seitlichen Schiffen untergebracht sind.

Collage des Lesesaals für Patente und Normen der TIB

GEMEINSAM STÄRKER! NEUE KOOPERATION ZWISCHEN NORDRHEIN-WESTFALEN UND NIEDERSACHSEN BEI DIGITALER HOCHSCHULLEHRE

Für die zeitgemäße Hochschullehre sind digitale Lehr- und Lernmaterialien unverzichtbar. Umso wichtiger ist es, dass diese als offene Bildungsmaterialien – also Open Educational Resources (OER) – offen lizenziert, frei zugänglich und nutzbar sind. So wie bei twillo, dem vom niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur finanzierten Portal für OER, und beim Open Resources Campus NRW, das vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Kultur und Wissenschaft finanziert wird. Zwischen diesen beiden Akteur:innen gibt es seit 2024 eine zukunftsweisende Zusammenarbeit: Das OER-Portal twillo stellt das Repositorium – einen Dokumentenserver – für ORCA.nrw bereit.

Synergien schaffen für digitale Hochschullehre

Bisher entwickelten viele Bundesländer die technische Infrastruktur ihrer Portale für digitale Lehr- und Lernmaterialien unabhängig voneinander. Nun arbeiten erstmals zwei Landesportale bei dem Betrieb von Repositorien (Dokumentenserver) – und damit bei einem Kernbestandteil der technischen Infrastruktur – zusammen und schaffen so Synergien. Durch diese Zusammenarbeit greifen Nutzer:innen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen auf die gleichen Repositorien zurück, um OER teilen können.

„Diese Kooperation ist ein wichtiger Beitrag in der Entwicklung der digitalen Hochschullehre. Es freut uns, dass unsere niedersächsische Initiative damit sowohl regional als auch überregional Anklang findet und dazu beiträgt, den Zugang zu digitaler Bildung zu stärken“, sagt Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur.

 

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Twillo ist ein Portal für Open Educational Resources (OER). Auf der digitalen Plattform werden lehr- und lernunterstützende Materialien offen lizenziert und zugänglich gemacht. Zu OER zählen alle Lern- und Lehrmaterialien, die in einem offenen Format bereitgestellt werden und von anderen kostenlos genutzt, adaptiert und verbreitet werden dürfen. Die Initiative twillo möchte dazu beitragen, dass Hochschullehre digital gestaltet und verbessert wird. Die Plattform ist ein Verbundprojekt von der TIB, dem E-Learning Academic Network Niedersachsen (ELAN e.V.), dem HIS-Institut für Hochschulentwicklung und der Universität Osnabrück.

TIB FÖRDERT FREIEN ZUGANG ZU WISSEN EIN BEITRAG ZUM „INTERNATIONALEN TAG DES ALLGEMEINEN ZUGANGS INFORMATIONEN“

Der „Internationale Tag des allgemeinen Zugangs zu Informationen“ – International Day for Universal Access to Information (IDUAI) – wird jedes Jahr am 28. September gefeiert. Dieser Tag, der von der UNESCO ins Leben gerufen wurde, soll auf die Bedeutung eines freien und uneingeschränkten Zugangs zu Wissen als Menschenrecht und Grundlage für nachhaltige Entwicklung und Innovation aufmerksam machen.

Als Deutsche Zentrale Fachbibliothek für Technik sowie Architektur, Chemie, Informatik, Mathematik und Physik stellt sie nicht nur ihren weltweit einmaligen Bestand wissenschaftlicher Informationen aus Technik und Naturwissenschaften bereit, sondern engagiert sich auch seit vielen Jahren für den freien Zugang zu Informationen und Forschungsergebnissen. Durch Angebote im Bereich Open Access, Forschungsdatenmanagement und mit innovativen digitalen Diensten leistet die TIB einen bedeutenden Beitrag dazu, dass Forschende und Interessierte auf wichtige wissenschaftliche Ressourcen zugreifen können.

Besserer Zugang zu Forschungsergebnissen durch digitale Angebote und Open Access

Die TIB ermöglicht Wissenschaftler:innen und Interessierten mit verschiedenen Angeboten weltweit den Zugang zu wertvollen Informationen: So bietet etwa das TIB AV-Portal Zugang zu wissenschaftlichen Videos, das Portal twillo macht freie Lehr- und Lernmaterialien verfügbar und mit dem TIB-eigenen Open-Access-Verlag TIB Open Publishing stellt die TIB die passende Infrastruktur für Open-Access-Publikationen bereit. Darüber hinaus treibt die TIB die Open-Access-Transformation durch die Verhandlung attraktiver Lizenzverträge sowie die finanzielle Unterstützung von Preprint-Plattformen wie arXiv oder chemRxiv voran.

Der Dienst ORKG Ask, ein wissenschaftliches Such- und Erkundungssystem, hilft Forschenden dabei, auf Grundlage von 80 Millionen wissenschaftlichen Publikationen und mithilfe Künstlicher Intelligenz Forschungsfragen effizient zu beantworten. Dabei erhalten die Nutzer:innen durch die Analyse und den Vergleich von Forschungsergebnissen nicht nur strukturiert relevante Informationen, sondern ORKG Ask erleichtert auch interdisziplinäre Forschung und den Wissenstransfer.

„Der Zugang zu Informationen ist ein grundlegendes Menschenrecht und eine Voraussetzung für wissenschaftliche und gesellschaftliche Innovation. Der International Day for Universal Access to Information erinnert daran, dass der freie Zugang zu Informationen ein entscheidender Faktor für Forschung, Bildung und die gesellschaftliche Entwicklung ist – ein Anliegen, das die TIB durch ihre Arbeit konsequent unterstützt.“

Dr. Irina Sens, stellvertretende Direktorin der TIB

EIN NEUES DESIGN FÜR DAS TIB-BLOG RELAUNCH DES TIB-BLOGS – EIN FRISCHER LOOK UND EINHEITLICHES ERSCHEINUNGSBILD

Zwar gab es in den vergangenen zwölf Jahren – so lange gibt es unser TIB-Blog schon – immer mal kleinere bis mittlere Anpassungen, doch nun haben wir das Blog grundlegend überarbeitet im „Look and Feel“ zeitgemäß und funktional fit für die Zukunft.

Frischer Look und einheitliches Erscheinungsbild: Das Design des TIB-Blogs wurde vollständig überarbeitet – es ist nun zeitgemäßer und wurde optisch an das Corporate Design und die Website der TIB angepasst.

Weniger Kategorien für mehr Übersichtlichkeit: Um die Navigation zu erleichtern und den Fokus auf die verschiedenen Inhalte zu lenken, wurde die Anzahl der Kategorien reduziert. Das Ergebnis: eine klare Struktur und eine bessere Auffindbarkeit von Beiträgen. Neu sind die Blogreihen zu verschiedenen Themen.

Technische Verbesserungen: Das Blog ist nun deutlich besser für mobile Geräte optimiert, sodass Inhalte auf Smartphones und Tablets ohne Probleme gelesen werden können.

→ Zum TIB-Blog

15 JAHRE DATACITE FORSCHUNGSDATEN IM NETZ FÜR ALLE ZUGÄNGLICH MACHEN

Der Digital Object Identifier (DOI) ist für Forschungsdaten oder andere digitale Objekte – etwa digitale Publikationen, 3D-Modelle, Grafiken und Videos – das, was die ISBN für Bücher ist. Ein DOI ermöglicht es, auf diese Objekte nachhaltig und eindeutig zuzugreifen sowie wissenschaftliche Ergebnisse zuverlässig zu zitieren.

Die TIB, die British Library, das Technical Information Centre of Denmark, die TU Delft Library, das National Research Council Canada, die California Digital Library und die Purdue University gründeten am 1. Dezember 2009 in London die Non-Profit-Organisation DataCite. Ihr Ziel: Sie wollten den Online-Zugang zu Forschungsdaten für Wissenschaftler:innen erleichtern und die Akzeptanz digitaler Objekte als eigenständige und zitierfähige wissenschaftliche Ergebnisse fördern, sodass diese zur Reputation von Forschenden beitragen. 15 Jahre nach der Gründung von DataCite sind DOIs etabliert und aus der Wissenschaft nicht mehr wegzudenken, auch wenn zu Beginn Überzeugungsarbeit bei Wissenschaftler:innen nötig war.

 

→ Interview: Drei Fragen an Britta Dreyer

DataCite-Logo

„Was 2009 als kleiner Verein mit nur sieben Gründungsmitgliedern begann, ist heute ein globales Netzwerk, das weltweit von der akademischen Gemeinschaft getragen wird. DataCite ist ein etablierter und unverzichtbarer Baustein für die Umsetzung von Open-Science-Prinzipien und wir als TIB sind stolz, dass die Geschäftsstelle bei uns in Hannover angesiedelt ist.“

Dr. Irina Sens, stellvertretende Direktorin der TIB

BILDNACHWEISE
Fotos und Illustrationen, die nicht kenntlich gemacht werden, sind Eigentum der TIB.  

TITEL, PORTRAIT ILLUSTRATIONEN: Jonas Hauss/TIB
FÜR DEMOKRATIE UND MENSCHENWÜRDE: Demonstration gegen Rechtsextremismus in Frankfurt am 20. Januar 2024 // Foto: Ralph Lange/WIKIMEDIA/CC-BY-SA 4.0, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Demonstration_gegen_Rechtsextremismus_in_Frankfurt_am_20._Januar_2024.png  

MEHR ARBEITSPLÄTZE: WIEDERERÖFFNUNG DES LESESAALS „PATENTE UND NORMEN: Matthias Haug
 

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