UNSER JAHR 2022

Rückblick der TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek


Liebe Leser:innen,

2022 war für die TIB ein ereignisreiches Jahr. Nachdem wir die Herausforderungen der Pandemie, die uns nun schon fast drei Jahre begleitet, gut gemeistert haben, begann im Februar der schreckliche Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine.

Unsere Solidarität galt und gilt den Menschen in der Ukraine. Seit Februar verstärken acht ukrainische Forschende und Mitglieder der Bibliotheksgemeinschaft als Gastwissenschaftler:innen das TIB-Kollegium, gefördert durch eigens dafür eingerichtete TIB-Stipendien oder als Mitarbeitende in Projekten. Eine kleine Hilfe, die wir als TIB – auch dank des Engagements vieler Kolleg:innen – geben können. Außerdem sind wir als TIB in verschiedenen Projekten zum Erhalt des ukrainischen Kulturerbes und der Zusammenarbeit bei der Digitalisierung von Lehre und Forschung aktiv.

Auch wenn das Jahr vom Ukrainekrieg überschattet war, gab es viele neue Entwicklungen an der TIB. Dazu gehört zum Beispiel der Service B!SON, der Wissenschaftler:innen bei der Auswahl der passenden Open-Access-Zeitschrift für ihre Publikation hilft, oder das Projekt „Orte des Gestapoterrors im heutigen Niedersachsen“, bei dem eine digitale Landkarte entstanden ist, die Orte der damaligen Haftstätten und weitere Gebäude der Gestapo verzeichnet. Außerdem veröffentlichte die TIB eine Studie zu den Wirkungen von Open Access und wurde mit dem Portal twillo für freie und offene Lehr- und Lernmaterialien als „Digitaler Ort Niedersachsen“ ausgezeichnet.

Nicht zu vergessen sind die vielen gelungenen Veranstaltungen von und mit der TIB: darunter das erste deutsche Open Science Festival in Hannover, der Tag der Niedersachsen, ein Videocast zum Fediverse und nicht zuletzt die dritte Ausgabe der virtuellen Konferenz #vBIB mit 500 Teilnehmenden.

Ihr

Sören Auer / Direktor der TIB

SCHNELLEINSTIEG

ZUM LESEN UND HÖREN LAMBERT HELLER IN INTERVIEW UND PODCAST

Gleich zwei Mal im Gespräch ist Lambert Heller: Fragen zu seinem Arbeitsalltag, Wissenschaftskommunikation und Open Science beantwortet er im Interview mit Wissenschaft im Dialog und im Podcast „Reboot Academia“. Heller leitet seit 2013 das Open Science Lab (OSL), mit dem die TIB die digitale Öffnung von Wissenschaft und Kultur unterstützt. Mit Methoden wie sogenannten Book Sprints, bei denen mehrere Fachleute in wenigen Tagen gemeinsam ein komplettes Fachbuch schreiben und veröffentlichen, zeigen die Mitarbeiter:innen des OSL das große Potenzial digitaler Anwendungen in der Wissenschaft.

Viel Spaß beim Lesen und Zuhören!

ANFANGEN. DURCHZIEHEN. ABSCHLIESSEN. AKTIONSTAG HAUSARBEIT: TIPPS UND TRICKS ZUM WISSENSCHAFTLICHEN ARBEITEN

Eine Haus-, Projekt- oder Abschlussarbeit kann eine echte Herausforderung sein. Wie soll ich mit dem Schreiben beginnen? Wo finde ich die notwendigen Informationen? Was kann ich gegen Schreibhemmungen tun?

Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt es beim Aktionstag Hausarbeit am 3. März 2022 an der TIB – in Impulsvorträgen und individuellen Beratungen. Bei der Online-Veranstaltung haben die Mitarbeiter:innen des Teams Schlüsselkompetenz Schreiben der Leibniz Universität Hannover und der TIB viele Informationen rund ums wissenschaftliche Schreiben parat – zur Literaturrecherche und -verwaltung genauso wie zur Textproduktion.

 

 

Themen beim Aktionstag Hausarbeit

  • Literaturrecherche: Gibt’s da was außer Google?
  • Das Literaturverzeichnis: Gewusst wie
  • Literatur organisieren: Schluss mit der Zettelwirtschaft!
  • Erste Hilfe für Ihr Schreibprojekt
  • Common Mistakes in Academic Writing
  • Und täglich grüßt die Hausarbeit: Umgang mit dem Aufschieben
5
Standorte
Bis zu
102
Stunden pro Woche geöffnet
Mehr als
1.800
Arbeitsplätze
1
Fitnessrad
1
Laufband

DER TIB-JAHRESBERICHT 2022 ALS PDF

#STANDWITHUKRAINE UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE UKRAINE: MIT STIPENDIEN UND PROJEKTEN

Unmittelbar nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine solidarisiert sich die TIB mit der Ukraine. Seit Februar fanden insgesamt acht ukrainische Forschende und Mitglieder der Bibliotheksgemeinschaft als Gastwissenschaftler:innen Schutz an der TIB. Dort arbeiten sie inzwischen seit einigen Monaten – gefördert durch eigens dafür eingerichtete TIB-Stipendien oder als Mitarbeitende in Projekten.

Ukrainisches Kulturerbe retten

Der Angriff auf die Ukraine verursacht seit seinem Beginn im Februar 2022 die akute Bedrohung und Beschädigung von Kulturgütern bis hin zu deren vollständiger Zerstörung. Durch die massive Beeinträchtigung der digitalen Infrastruktur gehen wichtige Daten und Dokumente zu Werken des kulturellen Erbes verloren. In zwei Projekten setzt sich die TIB mit Partner:innen aus ganz Europa für die Rettung des ukrainischen Kulturerbes ein.

Digitalisierungsgeräte für die Ukraine

Die internationale Initiative SUCHO (Saving Ukrainian Cultural Heritage Online) engagiert sich für den Erhalt des ukrainischen digitalen kulturellen Erbes: in Form von Webseiten, Online-Publikationen und Datenbanken zahlreicher Kultur- und Bildungseinrichtungen. Dieser wertvolle digitale Schatz wird von einer großen internationalen Gruppe von Bibliothekar:innen, Forschenden und Technolog:innen gespeichert und verwaltet.

Dafür werden vor Ort in ukrainischen Kultureinrichtungen Digitalisierungsgeräte wie Scanner, Kameras und Computer benötigt. SUCHO arbeitet bei der Beschaffung von Digitalisierungsgeräten mit der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur NFDI4Culture und der Schwedischen Nationalbibliothek zusammen und koordiniert die Hilfslieferungen. Das Konsortium NFDI4Culture, in dem die TIB als Partnerin vertreten ist, stellt einen speziellen Helpdesk bereit, der spendende und bedürftige Institutionen zusammenbringt sowie technische Beratung und Schulungen anbietet. Ausführliche Informationen zu der Initiative mit Historie und Ausblick gibt es im TIB-Blog in dem Beitrag von Lozana Rossenova.

Not-Dokumentation bedeutsamer Bauwerke

Im Projekt „Documenting Ukrainian Cultural Heritage“ geht es um die fotografische Dokumentation kriegsbedrohter Bauwerke in der Ukraine, die – im Falle der Zerstörung der Gebäude – als fundierte Grundlage für den späteren Wiederaufbau dienen soll. Gemeinsam unterstützen das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg und die TIB die Dokumentation des baulichen Erbes der Ukraine, die bisher kaum stattfindet. Eine Monitoring-Gruppe von Blue Shield Deutschland sammelt, strukturiert und bewertet seit März 2022 Meldungen zu kriegsbedingten Schäden von Kulturgütern in der Ukraine, mit denen die fotografische Dokumentation kulturell bedeutsamer Bauwerke verknüpft werden soll. Die TIB ist für den Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur zuständig, sodass auch Bürger:innen leicht zu der Not-Dokumentation beitragen können.

„ORKG CURATION GRANTS“ GEHEN IN DIE ZWEITE RUNDE ERNEUT WISSENSCHAFTLER:INNEN FÜR DIE MITARBEIT AM OPEN RESEARCH KNOWLEDGE GRAPH GESUCHT

Wissenschaftliche Arbeit wird hauptsächlich durch Publikationen in Form von Texten kommuniziert. In Zeiten stetig steigender Publikationszahlen wird es für Forscher:innen immer schwieriger, den Überblick über die für sie relevante wissenschaftliche Literatur zu behalten. Der Open Research Knowledge Graph will dieses Problem lösen: Er beschreibt strukturiert wissenschaftliche Arbeiten und macht die eigentlichen Inhalte der Publikationen sowohl für Menschen als auch für Maschinen lesbar und FAIR – also auffindbar (findable), zugänglich (accessible), interoperabel (interoperable) und wiederverwendbar (reusable).

Die TIB vergibt 2022 zum zweiten Mal ORKG Curation Grants für Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Bereichen. Erfolgreiche Bewerber:innen werden auch in diesem Jahr wieder in ihrem Forschungsgebiet kontinuierlich Einträge in den ORKG vornehmen und bedeutende Forschungsfragen in den ORKG einbringen. Dadurch leisten sie einen Beitrag zu einer der zentralen Herausforderungen in der Forschung – der besseren Organisation der Inhalte wissenschaftlicher Publikationen – und gewinnen an Sichtbarkeit und Reputation in ihrem Forschungsgebiet.

Der ORKG macht akademisches Wissen vergleichbar  strukturiert und FAIR

Der ORKG ist eine innovative digitale Infrastruktur für akademisches Wissen. Wissenschaftliche Kommunikation wird damit neu gedacht, indem wissenschaftliche Publikationen für Menschen und Maschinen lesbar gemacht werden. So kann mit dem ORKG Wissen auf völlig neue Weise erforscht werden, da relevante Literatur automatisch gefunden und verknüpft wird. Wie der ORKG funktioniert, zeigen Vortragsvideos und Tutorials in unserem → TIB AV-Portal.

103
Drittmittel-Projekte
davon
17
EU-Projekte
6.3
Millionen Euro neu eingeworbene Drittmittel

WIE FINDE ICH DIE PASSENDE OPEN-ACCESS-ZEITSCHRIFT FÜR MEINE PUBLIKATION?

Die Zahl der Open-Access-Veröffentlichungen und der Open-Access-Zeitschriften wächst seit vielen Jahren stetig. Allerdings fehlt vielen Autor:innen die Kenntnis einschlägiger, qualitätsgesicherter Open-Access-Zeitschriften, die für die Publikation ihrer Forschungsergebnisse geeignet wären. Das soll B!SON, ein Empfehlungsdienst für Open-Access-Zeitschriften, ändern. Er unterstützt Autor:innen bei der Wahl einer geeigneten Zeitschrift für die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse. Im April ist es so weit: Für alle Interessierten ist die Betaversion verfügbar.

Leichte Handhabung: Manuskriptdaten eingeben und Zeitschriften-Liste erhalten

Die Nutzung ist denkbar einfach: Nach Eingabe von Titel, Abstract und/oder Referenzen eines Manuskripts schlägt B!SON eine Liste passender Open-Access-Zeitschriften vor, die den Publizierenden als Entscheidungshilfe dienen kann. Die Empfehlungen können weiter gefiltert, exportiert oder sortiert werden. Zudem können für jede Zeitschrift weiterführende Informationen aufgerufen werden. Auf welcher Grundlage B!SON die Empfehlungen gibt wird durch eine Score-Angabe transparent und nachvollziehbar.

 

B!SON richtet sich primär an publizierende Wissenschaftler:innen. Eine lokale Integration von B!SON (zum Beispiel in Bibliotheksangebote) wird möglich sein, sodass es als Werkzeug auch die Publikationsberatung unterstützen kann.

 


 

Viel Spaß beim Ausprobieren von → B!SON

THOMAS BÄHR ÜBER DIGITALE LANGZEITARCHIVIERUNG IM TIB-PITCH MEHR ÜBER DIE MENSCHEN, DIE IDEEN UND DIE ARBEIT DER TIB ERFAHREN!

Mit dem Format TIB-PITCH stellt die TIB verschiedene Abteilungen, Themen und Projekte – und natürlich die Menschen dahinter – vor. Thomas Bähr, Leitung Bestandserhaltung und Langzeitarchivierung, erklärt in 120 Sekunden, was es mit der digitalen Langzeitarchivierung an der TIB auf sich hat. Denn digitale Informationen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – dazu gehören digitale Fotos und Videos genauso wie digitale Bibliotheksbestände, elektronische Dissertationen, Forschungsdaten und 3D-Objekte. Dies alles muss gesammelt, zugänglich gemacht und für zukünftige Generationen erhalten werden.

Alle Folgen → TIB-PITCH

 

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WISSENSCHAFTSMINISTER BESUCHT L3S BJÖRN THÜMLER INFORMIERT SICH ÜBER KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, besucht im April 2022 das Forschungszentrum L3S. Vor Ort informiert er sich über Forschungsprojekte zum Thema Künstliche Intelligenz (KI).

Die KI-Projekte am L3S sind vielfältig: von KI-Anwendungen in Medizin, Wirtschaft und Wissenschaft über vertrauenswürdige KI und Kooperationen mit Start-ups bis hin zum maschinellen Lernen mit Quantencomputern. Bei einem Rundgang durch eine Posterausstellung zu KI-Projekten erhält der Minister einen Einblick in einzelne Projekte und zeigte sich beeindruckt von den Chancen, die eine verlässliche und vertrauenswürdige KI für Wirtschaft und Gesellschaft bietet.

 

Wissenschaftler:innen stellen KI-Projekte vor

Prof. Dr. Sören Auer, Direktor der TIB sowie Mitglied des L3S, stellte dort das Projekt CoyPu vor. CoyPu ist eine KI-basierte Informationsplattform für effizientes Krisenmanagement, an der L3S und TIB mit weiteren Partner:innen arbeiten: Bei komplexen wirtschaftlichen Herausforderungen vernetzt, analysiert und bewertet die Plattform gesamtwirtschaftliche, branchenspezifische und unternehmensinterne Daten. Aus den ausgewerteten Fakten werden Wirkungszusammenhänge abgeleitet und tagesaktuelle Prognosen erstellt, die die Krisenbewältigung unterstützen.

 

Das L3S und die TIB arbeiten eng zusammen. Sie sind Partner:innen im Joint Lab Data Science & Open Knowledge und auch Prof. Dr. Maria-Esther Vidal, Leiterin der Forschungsgruppe Scientific Data Management, und Prof. Dr. Ralph Ewerth, Leiter der Forschungsgruppe Visual Analytics, sind Mitglieder des L3S.

WAS BRINGT OPEN ACCESS? TIB-STUDIE BESTÄTIGT VORTEILE UND ENTKRÄFTET VORBEHALTE

Open Access, die freie Verfügbarkeit wissenschaftlicher Publikationen, bietet viele Vorteile. Wie Umfragen zeigen, haben einige Wissenschaftler:innen dennoch Vorbehalte. Die Studie „Wirkungen von Open Access. Literaturstudie über empirische Arbeiten 2010-2021“, die die TIB im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) durchgeführt hat, bietet nun eine umfassende Übersicht zu empirischen Studienergebnissen der vergangenen Jahre zu den Wirkungen von Open Access.

 

Die Ergebnisse:
Forschungsstand zu Open-Access-Wirkungen

Dr. David Hopf, Hauptautor der Studie, führt die wesentlichen Ergebnisse aus: „Die untersuchte Literatur bestätigt mehrere Vorteile von Open Access: Der freie Zugang führt zu einer stärkeren Nutzung und einem fachlich und geografisch diverseren Publikum. Zugleich tragen Open-Access-Publikationen stärker zum Wissenstransfer bei als traditionell veröffentlichte Forschungsergebnisse. Außerdem ist der Publikationsprozess – die Zeit zwischen Einreichung und Annahme bzw. Veröffentlichung von Artikeln – kürzer. Zudem können einige vermutete negative Befürchtungen in Bezug auf Open-Access-Wirkungen wie eine geringere Qualität von Open-Access-Publikationen und Nachteile beim Verkauf von Druckausgaben entkräftet werden.“

Überraschend ist allerdings, dass nicht alle empirischen Studien bestätigen, dass Open-Access-Publikationen häufiger zitiert werden als nicht frei verfügbare Veröffentlichungen, sodass ein Open-Access-Zitationsvorteil nicht eindeutig empirisch bestätigt werden kann. Angesichts einer hohen Plausibilität und methodischer Schwierigkeiten in diesem Bereich ist ein solcher jedoch weiterhin zu vermuten.

Lediglich ein Ergebnis zeigt eine negative Wirkung von Open Access: Wo es sogenannte Article Processing Charges (APCs) – die bei vielen Open-Access-Veröffentlichungen anfallenden Publikationskosten – gibt, können Autor:innen mit geringeren Ressourcen, etwa wegen geringer Einkommensverhältnisse in manchen Weltregionen oder fehlender institutioneller Förderung, von einer Publikation abgehalten werden. Dies ist allerdings keine Wirkung von Open Access an sich, sondern eine Wirkung eines bestimmten Geschäftsmodells zur Finanzierung von Open Access.

Offene Fragen – weitere Forschung notwendig

Die TIB-Studie hat auch Forschungslücken zu Aspekten von Open-Access-Wirkungen sichtbar gemacht: Wie verhält sich die negative Auswirkung von APCs auf Ungleichheiten im Wissenschaftssystem zu der positiven Wirkung von Open Access auf die Diversität der Nutzung wissenschaftlicher Publikationen? Wie genau wirkt Open Access auf die Karrierewege von Wissenschaftler:innen? Wer profitiert wie stark von Open Access? Verteilen sich die Vorteile gleichmäßig oder machen Geschlecht und Zugang zu finanziellen Ressourcen einen Unterschied?

„Die Ergebnisse zu Open-Access-Wirkungen zeigen, dass das Ziel einer weitgehenden Transformation zu Open Access, dem sich die deutschen Wissenschaftsorganisationen verschrieben haben, der richtige Weg ist. Aus den Ergebnissen der von uns durchgeführten Studie lassen sich vier konkrete Empfehlungen ableiten: Open Access weiter ausbauen, die genannten Forschungslücken schließen, weitere Forschung zu bestimmten Wirkungen fördern und den negativen Auswirkungen von APCs auf Ungleichheiten mit entsprechenden Gegenmaßnahmen begegnen“, so das Fazit von Marco Tullney, der als Leiter Publikationsdienste an der TIB für die Studie verantwortlich ist.

 

Weitere Informationen zu der Studie gibt es imTIB-Blog

VIRTUELLE DINOSAURIER UND UNABHÄNGIGE LOKALREDAKTIONEN WIE KÜNSTLER:INNEN UND START-UPS DATEN IM KAMPF GEGEN DESINFORMATION NUTZEN

Die Initiative MediaFutures präsentiert 24 neue, spannende Projekte, bei denen Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen und Künstler:innen zusammenarbeiten, um innovative Ideen zur Bekämpfung von Desinformation mithilfe von Daten zu entwickeln.

„In einer Welt zunehmender Komplexität und Spannungen werden wir einmal mehr daran erinnert, wie wichtig der Zugang zu sachlichen Informationen ist, die uns in die Lage versetzen, angemessene und fundierte Entscheidungen zu treffen. Wir bei MediaFutures sind stolz und freuen uns, unseren zweiten Jahrgang begrüßen zu dürfen“, erklärt Alexandra Garatzogianni, Koordinatorin von MediaFutures und verantwortlich für EU-Projekte an der Leibniz Universität Hannover sowie den Bereich Wissens- und Technologietransfer der TIB.

Die Projektideen sind unglaublich vielfältig: Angefangen bei einem Kunstwerk, das Bewusstsein für digitale Umweltverschmutzung durch Informationsüberflutung und Fake News schaffen will, über eine Karten-App für Tourist:innen, die sich auf das kulturelle, historische und künstlerische Erbe von Reisezielen in Europa konzentriert, bis zu einer unabhängigen Lokalredaktion aus Nürnberg, die gemeinsam mit den Bürger:innen der Stadt zukunfts- und lösungsorientierten Journalismus liefert. Speziell an Kinder richtet sich eine App der ukrainischen Medienplattform Kunsht, die die Zeit am Bildschirm in Zeit zum Erlernen von Medienkompetenz für Kinder verwandelt – nicht zuletzt mit Unterstützung eines virtuellen Dinosauriers. Und das sind nur vier der insgesamt 24 neuen Projekte der Initiative MediaFutures.

Im Rahmen von drei verschiedenen Förderprogrammen erhalten diese Projekte finanzielle Unterstützung, Mentoring und Trainings. Fünf Projekte werden mit bis zu 30.000 Euro im Residenzprogramm für Künstler:innen gefördert, neun Start-ups sowie zehn Kooperationsprojekte zwischen Start-ups und Künstler:innen bekommen 5.000 Euro und einen Monat Zeit, um ihre Idee zu entwickeln.

Anschließend haben sie die Möglichkeit, im Rahmen eines Pitch-Wettbewerbs, einen von sieben Plätzen in der nächsten Programmphase zu gewinnen, die mit bis zu 80.000 Euro dotiert sind.

Im → TIB-Blog stellen wir die 24 Projekte vor.

ERFOLGREICHE PREMIERE: ERSTES DEUTSCHES OPEN SCIENCE FESTIVAL OFFENE WISSENSCHAFT ZUM NACHSCHAUEN – VORTRÄGE IM AV-PORTAL VERFÜGBAR

Die Premiere des ersten deutschen Open Science Festivals ist ein voller Erfolg: Bei einer bunten Mischung verschiedener Formate rund um Open Science tauschen sich 150 Teilnehmende aus dem In- und Ausland vor Ort am 30. und 31. August 2022 im Welfenschloss der Leibniz Universität Hannover zu offener Wissenschaft aus.

Open Science lebt von der Umsetzung von Wissenschaftspraktiken, die auf Transparenz, Reproduzierbarkeit, Wiederverwendbarkeit und offener Kommunikation beruhen. Und genau um diese Aspekte ging es unter dem Motto „Meet. Share. Inspire. Care.“

 

Open Science Festival geht in die nächste Runde

Die Leibniz Universität Hannover und die TIB haben das Open Science Festival 2022 nach dem niederländischen Vorbild ins Leben gerufen. Und nach der erfolgreichen Premiere wird es weitergehen: Die zweite Auflage am 4. und 5. Juli 2023 findet in Köln statt.

Keynotes und Paneldiskussionen im TIB-AV-Portal

Für alle, die nicht vor Ort beim Open Science Festival in Hannover waren oder die Keynotes und Paneldiskussionen im Livestream verfolgt haben, gibt es diese im AV-Portal der TIB. Die Videoaufzeichnungen vermitteln einen kleinen Eindruck von dem Festival in Hannover.

 

Zu den Vorträgen des Open Science Festivals 2022

DER TIB-JAHRESBERICHT 2022 ALS PDF

DIE TIB IM DIALOG

Im Austausch mit den Communitys: Die TIB bietet vielfältige Plattformen zur Vernetzung und zum Austausch an den Schnittstellen von Wissenschaft Wirtschaft, Politik und Informationswesen. Eine Auswahl:

AUSGEZEICHNET TWILLO IST „DIGITALER ORT NIEDERSACHSEN“

„Teilen in der Hochschullehre“, so lautet das Motto des OER-Portals twillo, das die Digitalagentur Niedersachsen nun als Digitalen Ort Niedersachsen ausgezeichnet hat. Damit ehrt das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Initiativen, Projekte oder Einrichtungen, die aktiv zum digitalen Wandel in Niedersachsen beitragen.

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung als Digitaler Ort Niedersachsen. Das ist eine große Anerkennung für twillo, das einen wichtigen Beitrag zu einer offenen Gestaltung digital gestützter Lehre und einer Kultur des Teilens in der Hochschulbildung leistet“, sagt TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer.
 

Bildungsmaterialien zu teilen, bedeutet Wissen zu teilen

Das OER-Portal ist die zentrale Anlaufstelle für Open Educational Resources (OER), offene Lehr- und Lernmaterialien, im Hochschulbereich. Ob einzelne Visualisierungen, Videos, Podcasts, Skripte, Kursmaterialien oder komplette Kurse – OER können ganz unterschiedlicher Natur sein. Wichtig ist, dass sie unter einer offenen Lizenz und in offenen Formaten veröffentlicht werden. OER können geteilt, verändert, nachgenutzt, an spezifische Lehr- und Lernkontexte angepasst und gemeinschaftlich weiterentwickelt werden.

„Mit twillo erleichtern wir den Zugang zu qualitativ hochwertigen Bildungsmaterialien und offenem Lernen wesentlich“, erklärt Projektleiterin Noreen Krause. Der Startschuss für das Portal fiel im August 2019 im Rahmen des Projekts „OER-Portal Niedersachsen“, seit 2020 ist es online. Die TIB leitet das Projekt, an dem außerdem die niedersächsischen Einrichtungen ELAN e. V., das HIS Institut für Hochschulentwicklung e. V., die Hochschule Emden/Leer, die Universität Osnabrück und Stud.IP e. V. beteiligt sind.

Inzwischen sind rund 1.500 Bildungsmaterialien auf twillo veröffentlicht, die nachgenutzt werden können. Durch die Einbindung des OER-Suchindex sind mehr als 55.000 Ressourcen über twillo auffindbar. „Neben der Infrastruktur bietet twillo vielfältige Services, etwa Weiterbildung und Beratung zu rechtlichen, didaktischen und technischen Fragen rund um OER“, ergänzt Noreen Krause.

Aufgrund der bislang erreichten Meilensteine erhielt das hinter twillo stehende Konsortium 2022 die Zusage über eine Anschlussförderung von 2023 bis 2027 über weitere 2,7 Millionen Euro.
 

Mehr zu → twillo

TIB-DIREKTOR IST NEUES MITGLIED IM RFII BERATUNG ZU DIGITALEM WANDEL IN WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG

Der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) startet im November in seine dritte Mandatsperiode. Neu im RfII ist Prof. Dr. Sören Auer, Direktor der TIB und Professor für Datenwissenschaft und Digitale Bibliotheken an der Leibniz Universität Hannover.

Der RfII wurde von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) eingerichtet, um Bund, Länder und Wissenschaftseinrichtungen bei der Weiterentwicklung wissenschaftlicher Informationsinfrastrukturen und zu verwandten Themen des digitalen Wandels zu beraten. Prof. Dr. Sören Auer, der im Bereich Informatik unter den 100 Top-Forscher:innen  in Deutschland zählt, gehört damit zu den 24 ehrenamtlichen Mitgliedern. Diese werden aus den Bereichen der Informationsinfrastruktureinrichtungen, der forschenden Nutzer:innen, des öffentlichen Lebens sowie der Wissenschaftsministerien von Bund und Ländern berufen.

Der RfII empfahl in seinem ersten Positionspapier „Leistung aus Vielfalt“ (2016) eine „Nationale Forschungsdateninfrastruktur“ (NFDI) einzurichten, mit der die wertvollen Datenbestände aus Wissenschaft und Forschung für das gesamte deutsche Wissenschaftssystem systematisch erschlossen, vernetzt und nachhaltig sowie qualitativ nutzbar gemacht werden sollen. Die TIB ist bereits seit der ersten Stunde maßgeblich am Aufbau der NFDI und konkret an mehreren NFDI-Konsortien beteiligt.

 

Mehr zum → RfII

GESTAPO. TERROR. ORTE IN NIEDERSACHSEN 1933–1945 SPUREN DER VERGANGENHEIT: VERBRECHEN DER GESTAPO DIGITAL SICHTBAR MACHEN

Wo befinden sich Orte des Gestapoterrors im heutigen Niedersachsen? Welche Gebäude nutzte die Geheime Polizei während des Nationalsozialismus und wo waren ihre Haftstätten? Im Projekt „Orte des Gestapoterrors im heutigen Niedersachsen“ (OGT) der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und der TIB wurde die digitale Landkarte „Gestapo.Terror.Orte in Niedersachsen 1933–1945“ entwickelt: Sie zeigt genau diese Orte. Je nach Forschungsstand stehen zu den Orten Daten über die Organisations-, Personal- und Aufgabenentwicklung, weitere Erläuterungstexte sowie Fotografien bereit. Auch Daten zu Täter:innen werden erfasst, sodass Täter:innenforschung ermöglicht wird.

OGT trägt mit dem so aufbereiteten Geschichtswissen zur Digitalisierung und interaktiven Verbreitung dieser Forschungsdaten bei. Bislang ist nur ein kleiner Teil der Orte des Gestapoterrors in Niedersachsen auf der Karte verzeichnet. Im Sinne von Citizen Science sind Bildungseinrichtungen, niedersächsische Gedenkstätten sowie Forschende, Studierende und andere Interessierte aufgerufen, die Karte mit weiteren Daten zu ergänzen. Eine solche Partizipation fördert die aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus in Deutschland.

Mehr im → TIB-Blog

8
Auszubildende
davon
2
Buchbinder:innen
davon
6
Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste

#VBIB22 – DIGITALE PERSPEKTIVEN ABWECHSLUNGSREICHE MISCHUNG AUS VORTRÄGEN UND INTERAKTIVITÄT

Die virtuelle Konferenz #vBIB, organisiert von TIB und dem Berufsverband Information Bibliothek e. V. (BIB), startet in die dritte Runde. Am 7. und 8. Dezember 2022 stehen auf der kostenfreien Veranstaltung die Themen Wandel, Zukunft und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt, passend zum diesjährigen Leitmotiv „Digitale Perspektiven“.

Die Beiträge der #vBIB22 betrachten Digitalität aus verschiedenen Blickwinkeln. Das Programm bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus Keynotes und interaktiven Formaten, den sogenannten Corners, in denen die #vBIB-Community aktiv gefragt ist.

 

 

An zwei Tagen sind insgesamt 80 Beitragende auf der virtuellen #vBIB-Bühne zu erleben: davon acht Keynotes, 16 Moderierende, 59 Corner-Beitragende und neun Personen hinter der #vBIB-Bühne. Nicht nur die Panels und das Organisationsteam, sondern auch die 500 Teilnehmenden stellen einen bunten Mix aus Menschen aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen und aus verschiedenen Institutionen dar. Für alle, die nicht dabei sein konnten, gibt es die Aufzeichnungen zur #vBIB22 im TIB AV-Portal.

Wir können feststellen: Die #vBIB hat sich in ihrem dritten Jahr etabliert und ihre Reichweite innerhalb und auch außerhalb der Bibliotheks- und Informationsbubble steigern können!

Und auch dieses Mal heißt es wieder: Nach der #vBIB ist vor der #vBIB! Denn am 6. und 7. Dezember 2023 startet die #vBIB23!

MASTODON STATT TWITTER TIB NUR NOCH BEI MASTODON AKTIV

Als öffentliche Einrichtung und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft steht die TIB für Openness und setzt sich seit Jahren dafür ein. Die Entwicklungen beim Kurznachrichtendienst Twitter stehen diesem Gedanken nach Auffassung der TIB derzeit entgegen. Deshalb stellt sie ihre Aktivitäten dort bis auf Weiteres ein.

Die TIB trötet ab sofort nur noch bei Mastodon und freut sich dort auf regen Austausch mit neuen und bekannten Menschen.

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Erneut für gelebte Chancengleichheit ausgezeichnet

Die TIB erhält 2022 zum siebten Mal das Prädikat Total E-Quality für ausgezeichnete Bedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Damit ist sie die erste Bibliothek Deutschlands, die diese Auszeichnung bereits zum siebten Mal in Folge bekommt.

BILDNACHWEISE
Fotos und Illustrationen, die nicht kenntlich gemacht werden, sind Eigentum der TIB.

ILLUSTRATIONEN (alle): Jonas Hauss/TIB
AKTIONSTAG HAUSARBEIT / shutterstock/Iconic Bestiary
#STANDWITHUKRAINE / Hintergrundbild: shutterstock/Yagnik Gorasiya
WISSENSCHAFTSMINISTER BESUCHT L3S: L3S
GESTAPO. TERROR. ORTE IN NIEDERSACHSEN: Tobias Trapp/Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschat e. V.

DER TIB-JAHRESBERICHT 2022 ALS PDF

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